Allerlei zu Mabon

Mabon… Erntedankfest, Herbstanfang… Tag-und-Nacht-Gleiche…
Das bedeutet, die Zeit der Ruhe naht. Ausruhen, sich zurückziehen und eine Auszeit nehmen. Vorräte für den Winter anlegen. Funktioniert auch heute noch, obwohl man alles auch im Laden kaufen könnte.

Die Felder wurden oder werden abgeerntet, der größte Teil der diesjährigen Ernte ist bereits unter Dach und Fach. Auch für Gaia kommt damit eine Zeit der Ruhe. Gleiches gilt auch für ihr männliches Äquivalent – dem Vegetationsgott, der sich in dieser Zeit in die Anderswelt/Unterwelt zurückzieht.

Der bekannteste Mythos hierzu dürfte der um Persephone (Kore), Hades und ihre Mutter Demeter sein.

Wissen (was wann wächst), daß einem kaum noch bewußt wird bei all den Möglichkeiten, sich Obst und Gemüse jederzeit vom anderen Ende der Welt herankarren zu lassen.

Nur ein paar hundert Jahre zurück lief das noch ganz anders. Da wird bereits im Hochsommer an die kalte Zeit gedacht und Vorräte angelegt. Wehe, wenn die Ernte in’s Wasser fiel. Eine gut gefüllte Vorratskammer war der beste Garant, gut durch den Winter zu kommen. Bewußt wird einem das erst, wenn man sich selber wieder mit regionalen Lebensmitteln beschäftigt und an der kühler werdenden Luft merkt, die warme Sommerzeit neigt sich dem Ende zu – spätestens dann wird auch hier an die eigene Vorratshaltung für den Winter und das kommende Jahr gedacht. In früheren Zeiten wurde jetzt auch das Saatgut für die kommende Aussaat zur Seite gelegt

Und genau genommen sind das auch schon die ersten Vorboten für die Rauhnächte und die Yule-Zeit. Nicht im Hinblick auf die viel zu früh auftauchenden Lebkuchen usw. Sondern, daß die ’stade Zeit‘ unaufhaltsam kommen wird und die Aktivitäten sich wieder mehr auf die eigenen vier Wände beschränken werden.

Allem Anschein nach gründet sich der Begriff Mabon auf eine eher neuzeitliche Namensgebung, weil die Bezeichnung ‚Herbst-Tag-und-Nachtgleiche‘ zu technisch erschien. Zugegeben ist das Wort auch etwas ’sperrig‘, aber deswegen ein Bezeichnung dafür zu ‚erfinden‘ kommt mir doch etwas fragwürdig vor. Mit der Zeit gewachsene Bezeichnungen haben für mein Empfinden hier eine tiefergehende Bedeutung. Mit ein Grund, warum es eher schwierig erscheint, sich mit dem Fest ‚Mabon‘ anzufreunden neben der gefühlten und zeitlichen Nähe zu Lughnasad/Lammas. Bei näherer Betrachtung liegen die drei Feste so dicht beieinander, daß von Natur aus ein fließender Übergang besteht. Was auch wieder sehr gut dazu paßt, daß es nicht von einem Tag auf den anderen plötzlich Winter oder Herbst ist. Hier wie bei beinah allem Anderen sind die Grenzen fließend und greifen ineinander über.

Die Bezeichnung Mabon (ausgesprochen: „Mäi-bon“) geht zurück auf die walisische Sagengestalt Mabon fab Modron bzw. auf die keltische Gottheit Maponos. Es beginnt bei Sonnenuntergang an dem Tag, an dem die Sonne in das Tierkreiszeichen Waage eintritt. Als Zeichen der Dankbarkeit wirft man drei Früchte zu Ehren der Kornmutter über die Schulter. Bei der Getreideernte bleibt die letzte Garbe zusammengebunden stehen oder wird überhaupt nicht geschnitten. Das Fest steht auch für den feierlichen Abschied vom Sommer und dient der innerlichen Vorbereitung auf den Winter. An diesem Tag wird dann auch innegehalten und darüber reflektiert was im vergangenen Jahr geschehen ist, um sich für das kommende Jahr neu vorzubereiten.
Quelle: Wikipedia

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Feiern lässt sich Mabon dann, wenn es zeitlich und gefühlt paßt. Allgemein wird der Tag vom 22 auf den 23. September genommen (Herbst-Tag-und-Nachtgleiche). Ab etwa diesem Zeitpunkt nimmt die Dunkelheit wieder zu. Frühaufsteher werden es merken, dass es morgens länger dunkel ist.

Ähnlich dem christlichen Erntedank-Fest ist Mabon ein Freudenfest für die eingebrachte Ernte und gleichzeitig ein Abschiedsfest für den Sommer, mit dem man wieder in den Winterkreislauf eintaucht. Eine gute Möglichkeit, daß zu feiern wäre ein gemeinsames Essen mit Freunden und Lebensmittel, die jetzt gerade reif sind. Beispielsweise Kürbisse, Zwetschgen, Nüsse, Eicheln oder Äpfel.

Eine weitere Möglichkeit zum Feiern ist ein Gabentisch (auch als Erntedanktisch bekannt), der mit spätreifenden Früchten, Nüssen, Kastanien oder auch Kräutern und z.B. Eichblättern geschmückt sein kann. Ein Brauch, der vermutlich auf Dankesgaben an die Erdmutter für eine reiche Ernte zurückgeht. Oder auf den abgestoppelten Kartoffelfeldern ein Kartoffelfeuer abzuhalten. Es werden auch noch oft Kränze aus Getreideähren oder ggl. auch aus Herbstlaub an die Haustüren gehängt.

Als Zeit des Ausgleichs (Tag und Nacht sind die beiden Seiten der Waage und in dieser Zeit in harmonischem Gleichgewicht) besteht jetzt auch die Möglichkeit, alte Sachen abzuschließen, hinter sich zu lassen oder bei materiellen Dingen, diese wegzugeben/weiter zu verschenken. Eine Möglichkeit dazu wäre, Ängste, Ärger, Sorgen oder was einen sonst belastet, auf einen Zettel zu schreiben und diesen dann zu verbrennen. Auf den ersten Blick wird es gar nicht so bewußt, daß es bei Mabon eben nicht nur um die sichere Einbringung der Feldfrüchte geht. In früheren Zeiten war das mit Sicherheit einer der Hauptaspekte der Erntefeste, aber wohl nicht der Einzigste.