Weihnachten im traditionell christlichen Sinne ist ja nun nicht unbedingt meines. Eher schon Yul. Einige Vorbereitungen werden natürlich trotzdem getroffen. Unter anderem der Weihnachtsbaum, wenn auch mit einigem ‚Bauchgrimmen‘ und Gesprächen, wie weit das ökologisch vertretbar ist. Ausgelöst durch eine Dokumentation, die ich vor einiger Zeit im Fernsehen gesehen habe über die weihnachtlichen Monokulturen im Sinne des Kommerz. Auch wenn ich mir davor relativ wenig Gedanken gemacht habe, liegt es eigentlich auf der Hand:
Monokulturen sind alles andere als umweltverträglich.
Das ist bei Lebensmitteln so, bei Futterpflanzen. Warum sollte es also beim Weihnachtsbaum anders sein?
„Die meisten Weihnachtsbäume stammen aus ökologisch bedenklichem Anbau in Monokulturen, die mit Chemikalien behandelt werden. Das ist schlecht für die Umwelt und den Menschen“, sagt Christian Beuter, Waldreferent beim WWF Deutschland. Um Schädlingen den Garaus zu machen, würde in herkömmlichen Plantagen oftmals eine wahre Chemiekeule eingesetzt: Herbizide für konkurrierende Gräser, Insektizide gegen Käfer sowie Mineraldünger für einen schnellen und einheitlichen Wuchs. Endgültig unchristlich werde es für die Umwelt, wenn die Bäume dann noch per Lastwagen durch die halbe Republik gekarrt werden.“
Quelle: scinexx.de
So weit, so schlecht.
Die nächste Information, die mich arg stutzen lies, kam vom Weihnachtsbaumhändler selber. Nämlich, dass heutzutage bei den Weihnachtsbäumen die Nordmanntanne am Beliebtesten ist (die lt. Utopia gar nicht in unserer Gegend heimisch ist, wie der Name auch schon vermuten lässt). Wegen verschiedener Gründe und auch, weil dieser Baum geruchsneutral ist.
Regionale Bäume wie zum Beispiel die Rotfichte werden kaum noch gewünscht. Gerade wegen ihrem typischen Geruch und weil ihre Zweige weniger stabil sind.
Das muß man sich einmal bewußt machen: Ein Baum darf nicht mehr nach Baum riechen.
Verstehen kann man es nicht, zumindest ich nicht.
Auch wenn der Zug für dieses Jahr schon abgefahren ist, habe ich mich im Netz umgesehen. Und wie so oft gibt es genügend Alternativen. Man muß sich nur die Zeit nehmen, sie zu finden.
Zum Beispiel die Nutzung der beim Auslichten der Wälder anfallenden Nadelbäume.
„Eine andere Möglichkeit sind Bäume aus regionaler Forstwirtschaft. Forstämter und Waldbauern bieten natürlich erzeugte Weihnachtsbäume an, die entweder ohnehin beim Durchforsten von Wäldern anfallen oder auf Sonderflächen wie Hochspannungstrassen hochgezogen werden. Ohne entsprechende Siegel (siehe oben) ist der Einsatz von Pestiziden in der regionalen Forstwirtschaft zwar nicht ausgeschlossen, kommt aber in den genannten Fällen üblicherweise nicht vor.“
Quelle: Utopia
Oder die Nutzung von Bäumen aus ökologischer Waldwirtschaft. Robin Wood hat dazu eine aktuelle Liste veröffentlicht.
Möglichkeiten gibt es also genug. Und wie heißt es so schön, alle Jahre wieder… Es steckt eine Menge Potential dahinter, etwas andes zu machen.
Zum Abschluß die Links:
Wo gibt’s in Deutschland Weihnachtsbäume aus ökologischer Waldwirtschaft oder aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen?
Utopia – Weihnachtsbäume ohne Chemiecocktail
Ein lesenswerter Artikel bei Livona – Weihnachtsbaum ökologisch korrekt?
Weihnachtsbaum – Umweltschützer oder Klimakiller?
Focus – Umweltschonende Weihnachtsbäume kaufen
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