Über den Holunderbaum gibt es eine Menge zu erzählen.
Der Hollerbaum galt schon bei den Germanen als Sitz der Naturgöttin Holla (oder auch Hulda, Hel, der Totengöttin, der Holden, um nur einige zu nennen). Zu späteren Zeiten fand diese Göttin auch ihren Platz in dem Märchen der Frau Holle. Aus diesem Grund wurde oder wird auch vor einem Hollerstrauch der Hut gezogen – als respektvoller Gruß für die Göttin.
Genauso sollte es nach altem Volksglauben Unglück bringen, einen Holunder zu fällen. Oder anders herum, bringt es Glück einen Hollerstrauch im Garten zu haben, der den Segen der Göttin auf das Haus überträgt.
Die Pflanzen selbst, insbesondere die Wurzeln, unreife und selbst reife, ungekochte Beeren, enthalten Substanzen (cyanogenes Glycosid Sambunigrin) , die bei Verzehr starken Durchfall auslösen können. Gemeinhin geht die Aussage zu der Giftigkeit von ungiftig bis ‚zu vermeiden‘, je nach Sensibilität mit der darauf reagiert wird.
Durch Erhitzen zerfällt Sambunigrin und die Beeren verlieren ihre Giftigkeit. Holunder sollte also unbedingt gekocht oder anderweitig erhitzt werden.
Die schwarzen Beeren haben einen hohen Vitamin C-Gehalt, während die getrockneten Blüten als Tee bei Fieber und hauptsächlich bei Erkältung eingesetzt werden können.
Für mich bedeutet die Holunderzeit den Baum im befreundeten Garten, der dort wächst und gedeiht. Mit mehr Früchten, als diese jemals verwenden können. Und damit für mich ein reines Paradies. 🙂
Neben Hollerwein und noch 2 1/2 Gläsern Marmelade habe ich mich dieses Jahr auch an den besagten Kuchen herangewagt, dessen Rezept ich beim Chefkoch gefunden habe.
„Holler-Kuchen mit Zimt-Baiser“ weiterlesen →
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