Von der Suppe zur Sauce

Um ein Haar wäre die Suppe Nr. 4 unter den Tisch gefallen.

Sie lies sich ohne Zweifel essen. Nur der erhoffte Wunsch, sich gleich noch ein weiteres Schälchen zu holen, blieb aus. Für den optischen Eindruck – da schweigt des Sängers Höflichkeit.

Die Veltiner Weinsuppe von Sarah Wiener’s Kochbuch reizte uns beide ungemein. Der Wein schmeckt unvergleichlich gut und kann bei seiner Durchschlagskraft mit deutschen Weißweinen ohne Weiteres mithalten.

Und er erinnert an 2017er Tage in Österreich, die schön und viel zu schnell vorbei waren. Mit Besuch in Wien, Tagesausflügen in’s Nirgendwo mit leckerem Essen und Besuchen in Weinkellern.

„Von der Suppe zur Sauce“ weiterlesen

Leute, gründet Foodblogs

Oder Bücherblogs, die sich mit Essen beschäftigen. Egal was, Hauptsache ihr bloggt.

Der Grund liegt auf der Hand. Wer einen Blog hat, hat auch (früher oder später) Leser. Und die wollen – versteht sich von selber – auch Lesestoff geliefert bekommen. Also experimentiert man rum, liest neue Bücher (auch solche, die man vorher nie in die Hand bekommen hätte), schmökert sich durch die Bloggerwelt – und hat öfter einmal einen Aha-Effekt. Weil man sich ein bis dato ungeliebtes Lebensmittel aus einer völlig anderen Warte betrachtet.

Ein leises Stimmchen im Hinterkopf flüstert – alle jubeln und loben so sehr den Rhabarber (wahlweise auch Spinat, Bohnen, Grünkern…. was auch immer euer persönlicher Lieblingsfeind aus der Küche ist).

Um der Sache noch ein Krönchen aufzusetzen, lasst euch von einem wohlmeinenden Freund ebenjenes ungeliebtes Gemüse/Obst im Geschenkkorb überreichen. 😉 Dann gibt es keine Ausreden mehr, sich näher damit zu beschäftigen. In der Regel lohnt es sich.

 photo Blogbilder 1141_zpsuljm20uo.jpg „Leute, gründet Foodblogs“ weiterlesen

Weihnachten satt

Von allen Seiten klingt es und drängt es. Kaufen und nochmals kaufen und die angebotenen Geschenke werden immer irrwitziger. Weihnachten hängt einem schon zum Hals raus, bevor es überhaupt begonnen hat.

Zum Glück gibt es noch Möglichkeiten, sich dem ganzen Szenario zu entziehen. Es muss nur ein wenig tiefer gegraben werden.

Ob Weihnachten oder Yule, es ist ein Lichterfest. Völlig egal, ob man die Geburt Christi feiert oder die längste Nacht des Jahres und damit auch, dass es wieder heller wird. Die Tage werden länger und das Leben bahnt sich wieder seinen Weg. Wobei das Dunkle ebenso zum Leben gehört wie das Helle. Und wann schon kann man Kerzen anzünden und sich in ihrem Licht verlieren, wenn nicht gerade in der Winterzeit?

Weihnacht im Singular oder die Weihnachten in der Mehrzahl hat eine lange Geschichte bis zurück in’s 12. Jahrhundert. Entstanden aus dem mittelhochdeutschen Wort Wîhenaht oder in der Mehrzahl Wîhennahten. „Weihnachten satt“ weiterlesen

Erste Schritte Richtung Yul

So ganz langsam gibt es die ersten Schritte in Richtung Yul (Weihnachten). Endlich früh genug, daß die Vorbereitungen in Ruhe ablaufen können. Mehr als das oft übliche Geschenke zusammenkaufen, Kekse backen, kochen und noch schnell den Baum aufstellen.

Was ich mir vorstelle, ist eine energetische Hausreinigung, die Fenster putzen (ok hier wird wohl der Fuß im Weg stehen, aber mal sehen), Gebäcke vorbereiten und die Rauhnächte ausgiebig genießen.

Für den Anfang habe ich eine erste eigene Gewürzmischung zusammengestellt. Nichts Großes, nur ein Spekulatiusgewürz. Es lies sich einfach nichts finden, daß nicht in Plastik war. Und ein Blick auf die Rückseite hat gezeigt: Die Zutaten liegen alle im heimischen Gewürzschrank. Also Mahlmaschine rausgeholt und selber was kreiert. Und ihr könnt mir glauben, es riecht unverschämt lecker. 🙂 „Erste Schritte Richtung Yul“ weiterlesen

Rharbarber-Apfel-Kuchen

Langsam nähert sich wieder die Zeit, an der alle Nasenlang unerwartete Gartenfrüchte in`s Haus schneien. So eine Handvoll Rharbarber, für Kuchen zu wenig und für Sirup bestand keine rechte Lust. Also was tun? Zuerst einmal den Kühlschrank inspizieren. Dort fristeten noch ein paar Äpfel ihr unterkühltes Dasein. Ebenfalls eine unerwartete Gabe noch aus der Zeit, als hier dem Sauerkraut gefrönt wurde.

Irgendwann hatte ich auch schon Rharbarberkuchen gemacht. Nur das Rezept lies sich nicht mehr finden. Hier greift das Motto: ‚Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zum Suchen.‘ 😉

In solchen Fällen surft man durch die Weiten des Netzes und wartet ab, bis die Muse zuschlägt. Was sie auch diesmal auch verlässlich getan hat. „Rharbarber-Apfel-Kuchen“ weiterlesen

Wie Früchtebrot den Kaffee verändert

Die Zeit zwischen den Jahren wird für den Rückzug genutzt, für Treffen jenseits des weltweiten Webs (daß es immer noch gibt 😉 ), Auszeiten, kulinarische Experimente und Neuentdeckungen.

Wozu in diesem Jahr auch ein Früchtebrot gehörte, daß sich ganz frech in den genußvollen Kaffee drängte.

Es trug sich zu, daß die Gewürze für das Früchtebrot mit einer elektrischen Kaffeemühle statt wie sonst im Mörser zu feinstem Pulver verarbeitet wurden. Und just diesen Mixer wurden Tags darauf auch die Kaffeebohnen pulverisiert.

Das Ergebnis war ein wundervoll weiches, rundes Aroma mit einer feinen honigartigen Note, die sich ganz leise dazwischenschmuggelte. Von dem leicht bitteren Nachgeschmack des letzten Tages keine Spur mehr.

Alles nur durch eine kleinste Prise Sternanis, Nelke und Zimt. Mein Abschlußtip für dieses Jahr. 🙂

KaffeeQuelle: Photobucket, User Def_Ect

Ich habe übrigens noch meiner Neugierde nachgegeben:

Die WordPress.com-Statistik-Elfen fertigten einen Jahresbericht dieses Blogs für das Jahr 2012 an.

Hier ist ein Auszug:

600 Personen haben 2012 den Gipfel des Mount Everest erreicht. Dieser Blog hat 2012 über 2.000 Aufrufe bekommen. Hätte jede Person, die den Gipfel des Mount Everest erreicht hat, diesen Blog aufgerufen, würde es 3 Jahre dauern, um so viele Aufrufe zu erhalten.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

600 Menschen aus 28 Ländern. 🙂 Da freut sich das Rabenherz und sagt Danke.

Euch allen also ein schöne Nacht, feiert, genießt die Nacht, bis zum Jänner – man liest sich wieder. 😉

Holler-Kuchen mit Zimt-Baiser

Über den Holunderbaum gibt es eine Menge zu erzählen.

Der Hollerbaum galt schon bei den Germanen als Sitz der Naturgöttin Holla (oder auch Hulda, Hel, der Totengöttin, der Holden, um nur einige zu nennen). Zu späteren Zeiten fand diese Göttin auch ihren Platz in dem Märchen der Frau Holle. Aus diesem Grund wurde oder wird auch vor einem Hollerstrauch der Hut gezogen – als respektvoller Gruß für die Göttin.

Genauso sollte es nach altem Volksglauben Unglück bringen, einen Holunder zu fällen. Oder anders herum, bringt es Glück einen Hollerstrauch im Garten zu haben, der den Segen der Göttin auf das Haus überträgt.

Die Pflanzen selbst, insbesondere die Wurzeln, unreife und selbst reife, ungekochte Beeren, enthalten Substanzen (cyanogenes Glycosid Sambunigrin) , die bei Verzehr starken Durchfall auslösen können. Gemeinhin geht die Aussage zu der Giftigkeit von ungiftig bis ‚zu vermeiden‘, je nach Sensibilität mit der darauf reagiert wird.

Durch Erhitzen zerfällt Sambunigrin und die Beeren verlieren ihre Giftigkeit. Holunder sollte also unbedingt gekocht oder anderweitig erhitzt werden.

Die schwarzen Beeren haben einen hohen Vitamin C-Gehalt, während die getrockneten Blüten als Tee bei Fieber und hauptsächlich bei Erkältung eingesetzt werden können.

Für mich bedeutet die Holunderzeit den Baum im befreundeten Garten, der dort wächst und gedeiht. Mit mehr Früchten, als diese jemals verwenden können. Und damit für mich ein reines Paradies. 🙂

Neben Hollerwein und noch 2 1/2 Gläsern Marmelade habe ich mich dieses Jahr auch an den besagten Kuchen herangewagt, dessen Rezept ich beim Chefkoch gefunden habe.

„Holler-Kuchen mit Zimt-Baiser“ weiterlesen